Der Tag heute fängt ja gut an. Aus lauter dappigkeit stütz ich mich mit der Hand beim aufstehen auf meine Brille und beide Brillengläser sind raus. Ich könnte schreien über so viel Dummheit. Zum Glück konnte ich die Gläser halbwegs wieder einsetzen, aber ich muss heut bevor ich losfahre zum Optiker. Zur Wedeler Innenstadt ist es zum Glück nicht allzu weit. Von drei Optikern hat einer schon um 9 Uhr geöffnet. Das ist der, bei dem mein Papa kein Pfennig dazubezahlen muss. Wie auch… Die Reparatur war in wenigen Minuten erledigt und ich bat drum es so hinzubiegen, dass sie die nächsten 5 Monate noch durchhält. Hab dann gefragt wie teuer die Geschichte kommt und die gute Dame sagte mir, dass mein Papa das Geld stecken lassen soll.
Also machte ich mich gleich auf den Weg. Auf den Ochsenweg. So heißt dieser Weitradweg, der von Hamburg bis Flensburg führt. Ab der dänischen Grenze heißt er dann Ossenweg oder Heervejen und endet an meinem Ziel in Hirtshals. Von der Lanschaft her gesehen, war der heutige Tag ein Genuss. Von der Wegbeschaffenheit eine Katastrophe. Viele Baumwurzeln drängten sich durch Verbundpflaster und Asphalt ins Freie nach oben. Da wurd mir die Bedeutung Ochsenweg ganz deutlich bewusst. Was haben Ochsen nicht, was Stiere haben? Richtich! … wenn ich mit dem ganzen geholpere fertig und am Ziel angelangt bin, gehe ich glattweg als solcher durch. Aber ich will ja nicht gemeckert haben, bin ich doch quasi im Urlaub.
Heute komme ich in einem Gästehaus in Hohenwestedt unter. Es gibt ein Zimmer mit Bett und Schreibtisch, Gemeinschaftsküche und ein Gemeinschaftsbad. Alles sehr geräumig, sauber und adret und das ganze für 35 Euro. Hab mich dann um meine Wäsche gekümmert, geduscht und die Accus geladen und danach noch schnell zu REWE und mir ein Stück saarländische Heimat geholt in Form einer Pizza mit großem W davor. Eine Dose dänischen Bieres ginge auch noch mit und jetzt mach ich mir nen gemütlichen Abend.
















