Tag 35, Rjukan – Helberghytta 13 km. Samstag 18. Juni

Weiter gehts …

Nach dem Frühstück geht’s auf Richtung Aufstieg in die Hardangervidda. Ich brauche ca. 30 Minuten zur Talstation der Krossobanen, die mich auf 880 m Höhe raufbringt. Oben angekommen genieße ich die Aussicht runter ins Tal von Rjukan und auf den Gaustatoppen, der mit 1880 Metern höchste Berg der Provinz Vestvolg og Telemark. Der Kegelförmige Berg ragt weit Sichtbar in die Höhe. Er wird mich die folgenden 2 Tage noch begleiten. Kurze Zeit später, komme ich mit einer Gruppe WoMob-Touristen ins Gespräch. Sie erzählen mir von ihrem Urlaub und ich ihnen von meinem Vorhaben und dass ich von zu Hause aus mit dem Fahrrad losgefahren bin. Sie wollen wissen wo mein zu Hause ist und als ich ihnen erzähle, dass ich aus Brotdorf komme, war die Freude riesengroß. „Ei, dann brauche mir uns jo net so ahnsestrenge fiehr Hochdeitsch se schwätze. Mir komme aus Primsthal!“ sagte einer aus der Gruppe. Er wollte wissen, ob ich die Tour alleine mache und als ich ihm erzähle, dass ich niemand gefunden hab der mindestens genauso verrückt ist, da meldete sich eine Dame aus der Gruppe und sagte, dass sie so jemand kenne. Ihre Schwester aus Weiskirchen sei vor geraumer Zeit von zu Hause nach Schweden gelaufen und läuft immer noch dort herum, wisse aber nicht ob sie ans Nordkap will. So klein das Saarland auch ist, die Welt ist kleiner. Dann ziehe ich auch schon weiter. Das Wetter ist perfekt zum Wandern, nur der Wind bläst recht stark. Nach 10 km suche ich mir einen windgeschützten Platz hinter einem Fels, setze mich auf den Boden und beschließe die nächste Stunde nix zu tun. Ich knabbere ein paar Erdnüsse und lass den lieben Gott nen guten Mann sein. Heute hab ich ja Zeit und da es nur noch ca. 4 km bis zur Helberghütte sind und es noch früh am Tag ist, gönne ich mir die längere Rast. Bald darauf trottet eine junge Frau mit schwerem Gepäck an mir vorbei, da sie mit einem Hallo grüßt und nicht für Norweger typisch mit Hei oder Hei Hei, spreche ich sie auf deutsch an. Sie fragte sogleich ob ich auch zum Nordkap laufe. Ich versuche es zumindest mal, war meine Antwort. Sie setzte sich noch kurz dazu unterhielten uns ein wenig und wie sich rausstellt, war sie mit ihrem Papa zusammen unterwegs, der sich aber vor drei Tagen verabschiedet hat und nach Hause geflogen ist. Wir gingen die letzten Kilometer gemeinsam zur Hütte, machten den Ofen an und uns einen gemütlichen Abend.

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