Ich werde des öfteren wach und muss auf dieses stinkende eklige Plumsklo, das sich zu allem Übel im Gebäude befindet und nicht wie sonst üblich außerhalb in einem Schuppen. Der Wind steht so ungünstig, dass er von unten in die Kloake weht und den Geruch bis in den Flur verteilt. Irgendwann kann ich endlich durchschlafen und werde erst um halb neun wach. Stelle fest, dass ich mich kaum erholt habe und beschließe einen Ruhetag einzulegen. Ich geh in die Küche, wo die junge Norwegerin mit ihrem Frühstück zu Gange ist. Ich trink nen Kaffee, was mir nicht gut bekommt und frühstücke nichts. Die junge Frau hatte gestern Ruhetag gemacht und geht heute nur 14 km in nördliche Richtung zu ihrem Auto, das sie vor 5 Tagen dort abgestellt hat und zu einer Rundwanderung aufgebrochen ist. Sie hat, wie fast alle ihrer Landsleute eine Angel mit im Gepäck. Sie macht sich alsbald auf den Weg und ich bin alleine. Die ältere ist schon um halb sechs aufgebrochen und geht zur Mårbu Hütte, da wo ich gestern hergekommen bin. Sie will nach Rjukan. Ich koche mir mit viel Wasser einen kleinen Topf Haferflocken auf, gieße sie durch ein Sieb und verzehre den Haferschleim mit etwas Salz gewürzt zum Frühstück. Ich weiß, es gibt besseres. Vollkornbrot mit Käse und Schinken un en halben Ringel Lyoner dabei. Aber Haferschleim ist das was mein Magen verträgt. Den ganzen Tag schlürfe ich an dieser Brühe. Kurz vor Mittag muss ich Wasser fassen, hab aber keine Lust bis zum See runterzulaufen und frag den Polier der Arbeitstruppe ob es denn kein fließend Wasser in einer der Hütten gäbe. Er führt mich in die Hütte mit Waschmaschine und sauberen Toiletten und zeigt mir wo ich Wasser fassen kann. Er zeigt mir auch die Duschen und meint, dass ich die ruhig nutzen darf. Kostet nix extra. Normalerweise ist dieser Teil der Hütte noch geschlossen, aber da sie eh dort am arbeiten sind würde es niemandem wehtun, wenn ich mich unter die Brause stelle. Wenn das die Damen wüssten. Sie hatten ja auch nicht gefragt. Danach heizte ich die gute Stube ein und machte es mir so gmütlich wie möglich und außer Holz hacken und nachlegen hab ich nix gemacht. Bin dann gegen 22 Uhr ins Bett. Der Tag war dann doch recht erholsam.




